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HIER HÖRT
EIN MENSCH
Telefonseelsorge
11./12. April 2020
A: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
V: Christus ist auferstanden vom Tod. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Sein Licht vertreibe das Dunkel in den Herzen.
A: Amen.
V: Wir sind zu später Stunde (am frühen Morgen) in der Dunkelheit beisammen, um Ostern zu feiern. Anders als sonst. Und doch ist Ostern. Das Dunkel, das uns zu dieser Stunde (noch) umgibt, wird erhellt vom Licht der Auferstehung. In das Dunkel des Todes, in die seelischen und wirtschaftlichen Notlagen der Menschen, in die Ungewissheit fällt Licht. Wir dürfen hoffen. Wir dürfen auch dieses Jahr die österliche Freude miteinander teilen.
Bitten Sie alle, ihre Kerze in die Hand zu nehmen. Entzünden Sie die größere Kerze.
V: Gott, du bist das Licht, vor dem alle Finsternis weicht.
Die Kraft deines Lichtes nimmt dem Tod seine Macht:
Christus ist auferstanden vom Tod.
Das Licht der Kerzen, die wir jetzt entzünden, vertreibe das Dunkel, durch das wir in diesen Wochen gegangen sind. (Alle entzünden ihre Kerzen an der größeren Kerze.)
Gott segne diese Kerzen (zeichnen Sie ein Kreuz über die Kerzen),
segne unsere Gemeinschaft und alle,
mit denen wir durch das Licht dieser Nacht verbunden sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, der auferstanden ist und lebt.
A: Amen.
Wenn Sie möchten können Sie hier ein Lied singen, Unser Vorschlag: „O Licht der wunderbaren Nacht …“ (GL 334) oder „Jauchzet dem Herren, der siegreich das Dunkel bezwungen …“ (GL 826).
Bei Verwendung dünner Kerzen werden diese jetzt gelöscht. Die größere Kerze brennt bis zum Ende der Feier.
V: Die Lesungen dieser Nacht erzählen im Licht von Ostern die Geschichte Gottes mit den Menschen. Sie beginnt mit der Schöpfung am ersten Tag: „Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht. Gott sah, dass das Licht gut war.“ (Gen 1). Gestirne entstehen, Pflanzen und Tiere. Schließlich erschafft er den Menschen als sein Ebenbild, als Mann und Frau (Gen 1). Die Menschen sind in ein einzigartiges Vertrauensverhältnis zu ihm gerufen. Sie haben es verraten. Und dennoch sucht Gott die Menschen immer wieder, zeigt ihnen seine Nähe. Er segnet Abraham und er prüft sein Vertrauen. Er rettet das Volk Israel aus der Macht des Pharao und führt es in die Freiheit.
Als das Volk Israel Jahrhunderte später wieder in Gefangenschaft gerät, tröstet Gott sie durch die Propheten: „Mögen auch Berge weichen und die Hügel wanken – meine Huld wird nicht von dir weichen und der Bund meines Friedens nicht wanken, spricht der Herr, der Erbarmen hat mit dir.“ (Jes 54) Nahrungsmittel, Wasser und Wein wird es dann ganz umsonst geben. (Auch uns wird das verheißen, wenn wir diese Lesung hören.) Gott will den Menschen ein neues Herz und einen neuen Geist schenken (Ez 36).
Dieses Eintauchen in das neue Leben ist die Taufe. Paulus beschreibt es so: Wir werden in der Taufe mit dem Tod Jesu verbunden und mit seiner Auferstehung. Deshalb leben wir in der Wirklichkeit des neuen Lebens (Röm 6). Wir sind neue Menschen. Das gestörte Vertrauensverhältnis ist wiederhergestellt und zwar durch Jesus: Er spricht den Menschen die Nähe Gottes zu und schenkt ihnen Gottes Zuwendung. Er reinigt ihr Herz. Die letzte Grenze unserer Unfreiheit überwindet er: den Tod. Das ist die Botschaft der Auferstehung. Einige Frauen erfahren als erste davon.
L: Lesung aus dem Buch Exodus
In jenen Tagen, als die Israeliten sahen, dass die Ägypter ihnen nachrückten, erschraken sie sehr. Mose aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet! Wie ihr die Ägypter heute seht, so seht ihr sie niemals wieder. Der Herr kämpft für euch, ihr aber könnt ruhig abwarten. … Sag den Israeliten, sie sollen aufbrechen. ...
Der Engel Gottes, der den Zug der Israeliten anführte, brach auf und ging nach hinten und die Wolkensäule brach auf und stellte sich hinter sie. Sie kam zwischen das Lager der Ägypter und das Lager der Israeliten. Die Wolke war da und Finsternis und Blitze erhellten die Nacht. So kamen sie die ganze Nacht einander nicht näher. Mose streckte seine Hand über das Meer aus und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch einen starken Ostwind fort. Er ließ das Meer austrocknen und das Wasser spaltete sich. Die Israeliten zogen auf trockenem Boden ins Meer hinein, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand. Die Ägypter setzten ihnen nach; alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter zogen hinter ihnen ins Meer hinein.
Um die Zeit der Morgenwache blickte der Herr aus der Feuer- und Wolkensäule auf das Lager der Ägypter und brachte es in Verwirrung. … Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand über das Meer, damit das Wasser zurückflutet und den Ägypter, seine Wagen und Reiter zudeckt! Mose streckte seine Hand über das Meer … Das Wasser kehrte zurück und bedeckte Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao … Die Israeliten aber waren auf trockenem Boden mitten durch das Meer gezogen, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand. So rettete der Herr an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter.
Wort des Lebendigen Gottes
A: Dank sei Gott.
In welchen Lebenssituationen dürfte ich erfahren, dass Gott mir einen Weg bahnt?
Schließen Sie Lesung (und die Stille) ab mit einem kurzen Gebet:
V: Dein Wort ist Leben und Licht, dein Wort zeigt uns den Weg. Amen.
L: Lesung aus dem Buch Jesaja
Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser! Die ihr kein Geld habt, kommt, kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld und ohne Bezahlung Wein und Milch! Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht? Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen und könnt euch laben an fetten Speisen! Neigt euer Ohr und kommt zu mir, hört und ihr werdet aufleben!
Wort des Lebendigen Gottes
A: Dank sei Gott.
Zum Nachdenken:
Was hat mich in den letzten Wochen genährt? Was habe ich geschenkt bekommen?
Schließen Sie Lesung und die Stille ab mit einem kurzen Gebet:
V: Dein Wort ist Leben und Licht, dein Wort zeigt uns den Weg. Amen.
An dieser Stelle werden die Kerzen wieder entzündet, falls sie nicht die ganze Zeit brannten.
Das Halleluja wird nach Möglichkeit gesungen. Melodien finden Sie im Gotteslob (GL 174-176.1-2).
– die Frohe Botschaft: Mt 28,1-10
L: Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Kreuzzeichen)
+ Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee. Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot. Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.
Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
A: Lob sei dir, Christus.
Wenn es möglich ist, stimmen Sie hier mit Gesang in die österliche Freude ein. Unser Vorschlag: „Christ ist erstanden …“ (GL 318/319).
Die Kerzen können gelöscht werden.
Nachdenken oder Gespräch über das Evangelium:
Die Frauen verließen das Grab voll Furcht und großer Freude.
Wenn Sie das Lied „Christ ist erstanden“ gesungen haben:
Sie können Sie diesen Teil mit einem gemeinsamen Lied abschließen, z.B. „Vom Tode heut erstanden ist …“ (GL 324)
– was uns verbindet.
V: Wenn ich meinen Glauben bekenne, es ausspreche was mich trägt und hält, dann verbinde ich mich ganz bewusst mit allen die so glauben wie ich. Das verbindet uns Christen, über die Straßen, durch unser Land, auf der ganzen Erde.
A: Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
– unser Gebet in dieser Stunde.
Aus der Freude über die Auferstehung Jesu von den Toten erwächst der Lobpreis.
Das Halleluja wird nach Möglichkeit gesungen. Melodien finden Sie im Gotteslob (GL 174-176.1-2)
V: Christus ist auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibt das Dunkel der Herzen. Darum lasst uns Gott loben mit dem Halleluja-Ruf:
V: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
A: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
L: Dies ist die Nacht, in der Gott das Licht schied von der Finsternis. Das Leben erwacht.
A: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
L: Dies ist die Nacht, in der Gott das Volk Israel durch die Wasser des Roten Meers geführt hat. Der Weg in die Freiheit beginnt.
A: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
L: Dies ist die Nacht, in der Gott Christus auferweckt hat von den Toten. Der Tod ist besiegt.
A: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
L: Dies ist die Nacht, die Erde und Himmel vereint, die Gott und die Menschen verbindet. Das Dunkel weicht.
A: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
L: Dies ist die Nacht, in der wir die österliche Freude mit allen Menschen teilen. Das Licht verbreitet sich in der Welt.
A: Halleluja, Halleluja, Halleluja.
V: Dies ist die Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrochen hat und als Sieger aus der Tiefe hervorging. Zu ihm beten wir voll Vertrauen und antworten auf jedes Gebetsanliegen: Christus, höre uns. Christus, erhöre uns.
Die Fürbitten sind das Gebet der Gläubigen für die anderen. Da bedarf es nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor worum wir bitten wollen. Manchmal reicht es, einfach die Vornamen von denen auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wenn Sie möchten, können Sie auch die folgenden Fürbitten verwenden und aktuelle Anliegen ergänzen.
Heiliger Gott, starker Gott, unsterblicher Gott. Du hast Jesus von den Toten auferweckt und uns so den Weg zum Leben neu geschaffen. Wir danken dir und preisen dich, in dieser Heiligen Nacht und alle Tage unseres Lebens, durch ihn, Jesus Christus, unseren auferstandenen Herrn. Amen.
V: Beten wir, wie Jesus es uns gelehrt hat.
A: Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
V: Der Vater hat Jesus von den Toten auferweckt und uns die Fülle des Lebens geschenkt. Er nehme von uns, was tötet, und setze die Kraft österlichen Lebens frei.
A: Amen.
V: Der Auferstandene ist den Frauen erschienen. Er zeige sich auch heute und überrasche uns mit seiner Nähe.
A: Amen.
V: Der Heilige Geist hat die Apostel mit Begeisterung erfüllt. Er schenke uns Freude, die auf andere übergeht, und Worte, die aufrichten und heilen.
A: Amen.
V: Und so segne uns der allmächtige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
A: Amen.
V: Bleiben wir in seinem Frieden. Halleluja, Halleluja.
A: Dank sei Gott dem Herrn. Halleluja, Halleluja.
Wenn Sie möchten können Sie hier noch ein Osterlied singen. Unser Vorschlag: „Der Heiland ist erstanden …“ (GL 828-832) oder „Halleluja lasst uns singen“ (GL 837).
Impressum:
Hrsg.: ARGE Liturgie (Geschäftsführender Leiter: Mag. Martin Sindelar, Wien) unter Mitarbeit des Liturgischen Instituts in Freiburg/Schweiz, www.netzwerk-gottesdienst.at; netzwerk.gottesdienst@edw.or.at
Verfasserin: Dr. Gunda Brüske, Co-Leiterin des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz in Freiburg
Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen Teile die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind (sofern nicht anders ausgewiesen) Bestandteile der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes approbierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift. © 2019 staeko.net. Bibeltexte sind, wo nicht anders angegeben, der Einheitsübersetzung (2016) entnommen. Grafiken: wwgrafik.at